Es begann mit einer Kanone Kanone
und der Idee, die Burg im jetzigen Zustand zu erstellen.
Für die Dimensionierung nutzte ich einen groben Grundriss und unternahm ein paar Fototouren.

Wie bei einem Puzzle fügten sich allmählich die Teile zusammen.

Je umfassender das Modell wurde, umso mehr kam der Gedanke, das Projekt zu erweitern und eine komplette Rekonstruktion darzustellen.
Nach einer positiven Anfrage bei der Burg, bekam ich Zugang zu einigen der historischen baulichen Unterlagen, Skizzen und Zeichnungen.

Mit einer Fülle an Informationen und Blättern saß ich nun da und musste überlegen, wo fange ich an. Alles verwerfen und neu beginnen oder auf dem vorhandenen aufbauen. Ich entschied mich für letzteres.
Nicht ahnend, dass im Laufe der Zeit für einige Teile immer wieder neue Überarbeitungen notwendig wurden.

Über Generationen hat die Burg unzählige bauliche Veränderungen erfahren und ist, ähnlich einem lebenden Organismus gleich, gewachsen.
Die Zeit um das 18. Jahrhundert herum kristallisierte sich als das mit den meisten Informationen heraus, allerdings waren manche Darstellungen widersprüchlich und mussten durch andere Quellen belegt werden.

Wo Ansichten existieren konnte man ansetzen, was aber wo es keine Ansicht gibt? Wie hat es ausgesehen? Einiges blieb unbeantwortet, für das Modell musste ich dennoch eine Antwort finden und sei es nur um eine Approximation zu erreichen wie es hätte aussehen können.

Hierzu zog ich auch Darstellungen von fremden Quellen hinzu, so etwa das Brunnenrad oder das an der Kornkammer befindliche Fallgitter.
Für den interessierten Leser werde ich in einem kommenden Blog Artikel auf „Fakt und Fiktion“ eingehen.

Dabei kann ich die Hilfe von Herrn Gaitzsch, dem Kustos der Burg nicht hoch genug wertschätzen. Die Fülle an Informationen war bei jedem Besuch enorm.

Gerade jene Bereiche der Burg die heute nicht mehr existieren, für die es aber Schnittzeichnungen gibt, wollte ich so genau wie möglich darstellen.
Mit den begrenzten Daten wurden also Fensterpositionen und Räume ermittelt.

Am genauesten konnte das Gebäude der Hauptwache erstellt werden.
Hier gab es nicht nur eine Ansicht, sondern auch Grundrisse der einzelnen Etagen mit den Kammern. Die effiziente Anordnung der Küche über der Schmiede fiel mir sofort ins Auge.

Die Umsetzung hat einen Stand erreicht, bei dem die äußeren Teile nun weitestgehend komplett sind.

Die Hauptwache, der Marstall und die Marterkammer im Kornhaus, die ersten zwei Etagen des Fürstenhauses, der Treppenturm am Ausfall hinauf zu den Kaminzimmern und die erste Etage des Hochschlosses sind begehbar.
Um den Kreis zu schliessen, sind noch das Innere der Kirche und die zweite Etage des Hochschlosses in Planung.

Der nächste Schritt…

Danach steht die Texturierung und somit die Darstellung der Oberflächen an. Das ist aber ein anderes Kapitel.

Früher Test Screenshot in der Unreal Engine:
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